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Grüß Gott Alle miteinander,

Grüß Gott Alle miteinander,

ich heiße Dr.med. Stetos Kopp und wohne in Roppfingen auf der Schwäbischen Alb.

Dort habe ich auch seit über 40 Jahren meine Arztpraxis.

Ich bin gerne Landarzt, betreue mit meinen 3 Arzthelferinnen fast 2000 Patienten in Roppfingen und den umliegenden Dörfern und Gemeinden.

Allerdings fällt es mir Jahr für Jahr schwerer, meinen Arztverpflichtungen nachzukommen.

Ich gehe jetzt auf die 80 Jahre zu und ich finde leider keinen Nachfolger.

Seit über 10 Jahren bemühe ich mich und habe bis jetzt keinen Erfolg.

Und das aus folgenden Gründen:

  • Es kommt zuwenig Nachwuchs auf den Markt. Kein Wunder, bei der überbordenden Bürokratie mit Statistiken, Berichten und Meldungen, die schon fast die Hälfte meiner Arbeitszeit ausmacht.
    Dazu die Planwirtschaft der Krankenkassen und kassenärztlichen Vereinigungen.
    Freies Niederlassungsrecht? Vergessen Sie es!
    Freie Patientenzahl? Vergessen Sie es!
    Als Student freies Medizinstudium) Vergessen Sie es, da Numerus Clausus!
    Und da helfen auch keine NC-freie 75 Studienplätze für Landarztstudenten. Ein Witz.
  • Von den Jungen will jeder nur noch die 40 Stunden-Woche, mit einem monatlichen – möglichst üppigen- Gehalt. Um 5 Uhr Abends Schluss und am Wochenende Freizeit.
    Ärztlicher Notdienst? Notarzt-Bereitschaft? Das sind Fremdwörter für die Jungen.
  • Übernahme oder Einstieg in eine bestehend Praxis? Das finanzielle Risiko ist zu groß.
    Kein Wunder, bei den Patientenbeschränkungen durch die Hausarztverträge mit den Krankenkassen. Da bleiben die Einnahmemöglichkeiten auf der Strecke.
  • Und dann noch der Dilettantismus unseres aktuellen Gesundheitsministers Lauterbach.
    Sein Vorgänger Spahn ermöglichte durch Verordnung, dass aufgrund der Corona-Pandemie über die quartalsweise Patientenlimitierung  noch zusätzlich neue Patienten abgerechnet werden dürfen.
    Lauterbach streicht das Ganze wieder, sodaß diese Patienten nur noch behandelt werden können, wenn der Hausarzt es kostenlos macht und nicht mit den Krankenkassen abrechnet.
    Die Folge: Die Notaufnahmen der Krankenhäuser sind voll von Behandlungsfällen, die da eigentlich nicht hingehören.

Und dann die Kassenärzlichen Vereinigungen. Sie bestimmen, ob und wo sich in Hausarzt und ein Facharzt niederlassen darf. Egal, wie weit die Patienten fahren müssen.

Das bedeutet, wenn ich in Roppfingen aufhöre, ist der nächste praktische Arzt in Albstadt 30 km weg oder in Ulm, gleiche Strecke.

So könnte ich noch viele Beispiele unseres maroden, planwirtschaftlich gelenkten Gesundheitssystems nennen.

Im Grunde herrscht der Mammon und die Machtansprüche von Krankenkassen, kassenärztlichen Vereinigungen und Pharmaindustrie,

Ich arbeite so lange ich kann.

Mit freundlichem Gruß

Dr. Stethos Kopp

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